Evangelisch-Lutherische Kirche in Papua-Neuguinea (ELC-PNG)

Die Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Papua-Neuguinea (ELC-PNG) geht auf die Beziehungen der ehemaligen Landessuperintendantur Lauenburg zur Leipziger Mission und das damit verbundene partnerschaftliche Engagement im Pazifik zurück. Seit 1959 sind die Entsendung von Mitarbeitenden sowie die personelle Zusammenarbeit ein wesentliches Merkmal dieser Partnerschaft.
Durch das Engagement ehemaliger Mitarbeitender in Papua-Neuguinea sind seitdem über den lauenburgischen Bereich hinaus zahlreiche Partnerschaften in Hamburg und Schleswig-Holstein entstanden.
Mit der Gründung des Nordelbischen Missionszentrums 1972 wurde die Partnerschaft in die Verwaltung der Nordelbischen Kirche gegeben. Die ELC-PNG ist die größte lutherische Kirche im pazifischen Raum. Hervorgegangen aus der Lutheran Mission New Guinea (LMNG) seit 1886, wurde 1956 die Evangelical Lutheran Church of New Guinea (ELCONG), heute ELC-PNG, gegründet. Die Kirche gliedert sich in Kirchendistrikte, die der nationalen Kirche mit Verwaltungssitz in Lae zugeordnet sind. Die Beziehungen zu den damaligen Missionsgesellschaften wurden mit Gründung der Kirche strukturell definiert und 1996 überarbeitet.

Kirche als gestaltender Faktor

Die ELC-PNG beteiligt sich aktiv an der politischen, sozialen und gesellschaftlichen Gestaltung des relativ jungen Staates Papua-Neuguinea, der erst 1975 im Verbund des Commonwealth unabhängig wurde. Konkret engagiert sich die ELC-PNG im Bereich Bildung und Gesundheit. In kirchlicher Trägerschaft der ELC-PNG befinden sich Schulen, ein Lehrerausbildungszentrum, eine Fachschule für den administrativen Bereich sowie drei Predigerseminare. In strukturell benachteiligten Gebieten betreibt die ELC-PNG Krankenhäuser mit medizinisch-klinischer und präventiver Ausrichtung. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Förderung von Frauenin der theologischen Ausbildung und die Dialog- und Versöhnungsarbeit innerhalb der lutherischen Kirche mit den charismatischen Erneuerungsbewegungen.

Bunte konfessionelle Vielfalt

Etwa 95% der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum, dementsprechend gibt es eine ausgeprägte konfessionelle Vielfalt in Papua-Neuguinea. Neben den Großkirchen gibt es eine bunte Vielfalt von kleineren Kirchen und christlichen Gruppierungen, oftmals pentekostaler Prägung. Die ökumenischen Beziehungen der Großkirchen untereinander werden vom National Church Council (NCC) koordiniert. Die Gestaltung der ökumenischen Landschaft und die Stärkung des Nationalen Kirchenrates in Papua-Neuguinea sind gemeinsame Herausforderung aller christlichen Konfessionen in dieser Region.

Klimawandel ist besonders spürbar

Die Folgen des Klimawandels sind im Pazifik, insbesondere auch in Papua-Neuguinea spürbar: Der Anstieg des Meeresspiegels und das Versinken vorgelagerter Inseln führen zu Umsiedlungsmaßnahmen, extreme Trocken- und Regenperioden führen zum Ausfall der Ernten und bedingen lokale Hungersnöte.
Die Landzerstörung durch Minen- und Bergbau sowie tropische Abholzung durch ausländische Firmen nimmt weiterhin zu. Korruption spielt auf politischer Ebene bei der Vergabe von Schürf- und Nutzungsrechten eine wesentliche Rolle. Menschen in Papua-Neuguinea verlieren das Land und seine Ressourcen als ihre wichtigste Lebensgrundlage. Für den Rohstoffbedarf der industriellen Staaten ist Papua-Neuguinea mit seinem Reichtum an Bodenschätzen ein begehrtes Terrain.
Das hohe Bevölkerungswachstum, die Landflucht und das Entstehen von illegalen Siedlungen vor den größeren Städten sind Merkmale einer gegenwärtig massiven gesellschaftliche Veränderung. Spürbare Folge ist die Zunahme von Gewalt in unterschiedlichsten Formen.